Am Sonntag, den 22.Mai 2022 haben wir unser 50-jähriges bestehen in einem Festakt in der Schwarzacher Festhalle mit einer sehr schönen Veranstaltung gefeiert. Hier der Text aus der BNN sowie der Artikel und einige Bilder.
Die Seglergemeinschaft Rheinmünster hat ihr 50. Jubiläum mit einer festlichen Matinee in der Schwarzacher Festhalle gefeiert. Stolz ehrte man die noch verbliebenen Gründungsmitglieder Gerd Leutner, Willy Rauber, Hans Roth und Arno Fritz für ihren unermüdlichen Einsatz im Verein. „Ihr wart mal unsere besten Segler und habt euch im Verein toll eingebracht und uns allen viel Spaß beschert“, lobte Seglerkamerad Jochen Schehle die Segelveteranen.„Irgendwann stand bei uns eine 420er im Hof und mein Vater Wilfried ging mit uns zwei Buben – meinem Bruder Rolf und mir – segeln“, erinnerte sich Gerd Leutner, „später trafen sich Willi Rauber, Hans Roth und mein Bruder regelmäßig mit ihren kleinen Jollen am Greffener Baggersee und wir segelten.“ Das war die Geburtsstunde des Vereins. Doch es war laut Jörg Erdmann, der durch die Vereinsannalen gegangen war und so die Geschichte in alten Bildern wieder lebendig werden ließ, immer ein irrer Aufwand für die „wilden Segler“. „Es hat eine Bleibe gefehlt“, so Erdmann, „und die fand der Verein am Kriegersee.“ Hier gab es Platz, sich zu entwickeln: Erst musste man auf einen Reifen auffahren um den Bug beim Anlanden zu schonen, dann baute man eine kleine Slipstelle und später zunächst eine kleine Version von einem Steg und 1985 als wichtiger Meilenstein nach der Einweihung des Clubhauses dann den großen T-förmigen Schwimmsteg. Viel Arbeit, doch das Segeln entschädigte die Enthusiasten. „Ab 1977 organisierte der Verein Ranglisten-Regatten, die größte Clubmeisterschaft war 1988 mit 18 Lasern und die letzte wurde 2000 veranstaltetet, da wir mit den organisatorischen Anforderungen nicht Schritt halten konnten“, berichtete Erdmann. „Besondere sportliche Höhepunkte waren die Teilnahme von Clemens Gilliard an der Laser-Weltmeisterschaft in Kapstadt und Stephan Kreis‘ Teilnahme an der Rolex Fastnet Race.“ Doch es gab auch Rückschläge wie 1999, als der Orkan Lothar das Clubgelände verwüstete, oder als 2010 nach der Umsetzung des Polder 3 das gesamte Seglergelände geflutet wurde und dann natürlich die letzten zwei Jahre, als wegen der Pandemie jede Vereinstätigkeit daniederlag. Doch die Segler blicken zuversichtlich in die Zukunft und investieren in weitere Modernisierungen. Während der Verein an sich in ruhigen Gewässern segelt – man hatte in den 50 Jahren lediglich fünf Vorsitzende – bleibt das Erstrevier am Kriegersee ein spannendes. „Unser See ist zwar klein, aber die Windverhältnisse sind spannend“, erklärte Jugendwart Dominik Werner, und er ist sich sicher: „Wer hier ein Gefühl fürs Boot entwickelt, kann jederzeit auf dem Meer, wo Segeln fast Volkssport ist, mithalten.“
„Wenn der Wind gut ist und das Boot gut läuft, führt kein anderer Weg zur Glückseligkeit“, sind sich die 90 aktiven Mitglieder sicher. Nichts desto trotz beschäftigt sie die Nachwuchsprobleme. Schon früh öffnete man sich mit Schnuppersegeln für Erwachsene und mit der Teilnahme am Ferienprogramm für Interessierte und hat nun sogar clubeigene Schiffe zum Ausprobieren.
Besonders stolz war man, dass ein bekanntes Urgewächs des Vereins, der Journalist und Biologe Frank Schweikert, der nicht nur mit dem Forschungs- und Medienschiff „Aldebaran“, sondern auch mit der 2015 gegründeten Deutschen Meeresstiftung Brücken zwischen Wissenschaft und Gesellschaft mit besonderem Blick auf die Auswirkungen des Klimawandels auf das Ökosystem Meer schlagen will, seine Aufwartung machte. „Segeln war bis vor 100 Jahren das Fortbewegungsmittel unserer Weltgesellschaft“, warb er für die Zukunft des Segelns, „ wir brauchen eine Renaissance, denn Nachhaltigkeit ist ein Rennen, dass wir alle gemeinsam gewinnen müssen.“