Netiquette
Der Mensch ist ein soziales Wesen, und während das Verständnis kultureller Normen in unserer physischen Umgebung selbstverständlich ist, kann es in digitalen Räumen (Foren, Chats, WhatsApp, andere soziale Medien) schwieriger sein.
Hier ein paar Grundregeln:
Gegenüber bewusst machen
Vor dem Bildschirm entsteht eine größere Distanz zu eigenen Aussagen und dem Empfänger. Mach Dir bewusst: Auf der andere Seite sitzen Menschen, Du schreibst nicht nur mit einem System oder Bots. Der Leser Deiner Nachrichten will ebenso gut behandelt werden, wie Du selbst – und reagiert positiv oder negativ auf Dein gezeigtes Verhalten. Auch digitale Kommunikation ist zwischenmenschliche Interaktion. Das sollte Dein Benehmen zeigen.
Höflich bleiben
Eine freundliche Art hat noch niemandem geschadet und gehört zwangsläufig zur Netiquette. Eine nette Anrede, Bitte, Danke und eine insgesamt höfliche Gesprächsatmosphäre gehören offline wie online zum guten Ton. Spam in Capslock (nur Großbuchstaben) ist die digitale Variante von Anschreien und hat keinen Platz in höflicher Kommunikation.
Respekt bewahren
Neben Höflichkeit ist Respekt ein Grundpfeiler der Verhaltensregeln im Internet. Leider verkommt Interaktion im Netz allzu oft zu einem Austausch von Herabwürdigungen, offener Abneigung und schlichtweg respektlosem Verhalten. Hebe das Niveau und gehe mit gutem Beispiel voran. Wenn andere sich nicht daran halten, solltest Du das Gespräch einfach abbrechen.
Meinungen akzeptieren
Du mußt nicht jeder Meinung zustimmen, doch mußt Du auch akzeptieren, wenn andere Menschen Deine Ansichten nicht teilen oder annehmen wollen. Schildere Deine Seite, bringe Deine Argumente – versteife Dich aber nicht darauf, andere zu bekehren. Das bringt im Internet ohnehin nichts und endet nur in wüsten Tastaturschlachten.
Rechtschreibung berücksichtigen
Tippfehler passieren, trotzdem sollten Sie grundsätzlich auf die Rechtschreibung und Grammatik achten. Social Media und Online-Foren sind keine offiziellen Dokumente, korrekte Rechtschreibung macht aber gleich einen besseren Eindruck. Auf endlose Smileys oder unnötige Satzzeichen (sieben Ausrufezeichen am Satzende) solltest Du verzichten.
Verallgemeinerungen unterlassen
Bediene Dich nicht bei klassischen Vorurteilen und verzichte auf Verallgemeinerungen. „Immer diese Blondinen, die hier schreiben…“ oder „War ja klar, dass so jemand wieder kommentiert…“ Das ist nicht nur respektlos, sondern schlichtweg falsch.
Beleidigungen verhindern
Die Hemmschwelle für Beleidigungen im Netz ist geringer als im Gespräch unter vier Augen. Was Du dir im persönlichen Austausch verkneifen oder nur denken würdest, ist online schnell in die Tasten getippt und abgeschickt. Egal, wie sehr Dich jemand mit seinem Kommentar frustriert und nervt: Verkneife Dir Beleidigungen und Schimpfwörter. Das bringt eh nichts und wirft nur ein schlechtes Licht auf Dich selbst.
Verständnis fördern
Online werden gerne voreilige Schlüsse gezogen. Versuche Missverständnisse zu vermeiden: Lese Dir Nachrichten und Kommentare gründlich durch und verstehe, was der Schreiber wirklich meint. Verfasse keine vorschnellen Antworten oder eigene Postings, bevor Du dich nicht informiert hast. Achte bei eigenen Posts darauf, dich möglichst klar und unmissverständlich auszudrücken. Bei Unklarheiten solltest Du vermitteln und erklären, statt gleich in eine hitzige Diskussion zu verfallen.
Fehler eingestehen
„Stimmt, da hab ich einen Fehler gemacht“ oder „Das wusste ich noch gar nicht, danke für die Erklärung“ – solche Sätze sind leider Mangelware im Netz. Jeder beharrt darauf, im Recht zu sein und die Weisheit gepachtet zu haben. Netiquette bedeutet auch, eigene Fehler einzusehen und anderen Fehler zuzugestehen.